- Heim
- Heim Sn std. (10. Jh., in heimzuht "Überfall" 8. Jh., Form 12. Jh.), mhd. heim, ahd. heima, as. hēm Stammwort. Aus g. * haima- m. "Heim, Welt", auch in anord. heimr m., heima (als Kompositionsglied auch heimis-), ae. hām. Im Gotischen flektiert der Singular als femininer i-Stamm, der Plural als femininer ō-Stamm. Dieses Formenverhältnis ist ungeklärt, hat aber eine auffällige Parallele in ai. bhū́ma (neutraler n-Stamm) "Erde, Welt, Wesen" neben ai. bhū́mi- f. (femininer i-Stamm) "Erde, Boden". Die Formen sind Abstrakta auf -mo- zu der ig. Wurzel * ḱþei- (der modernere Ansatz ist ** tkei-) "wohnen", also * ḱþoimo- ( ** tkoimo-) "Wohnung, Siedlung", vgl. ai. kṣéma- Adj. "wohnlich", ai. kṣéma n. "Sicherheit, Ruhe", vielleicht auch "Wohnsitz"; weiter lit. kiẽmas "Bauernhof, Dorf", das entweder das Verhalten einer Kentum-Sprache zeigt oder aus dem Germanischen entlehnt ist. Das zugrundeliegende Verbum in ai. kṣéti "wohnt", gr. eù ktímenos "wo sich's gut wohnt".✎ Ganz (1957), 93f. indogermanisch iz.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.